Das ich wieder im Fischerwinkel angekommen bin und wir ein Gemeinschaftshaus (siehe Foto) bauten, war ganz entscheidend für meinen weiteren Glaubensweg. Darum gehe ich zu diesem Thema näher ein, denn es wird uns bis zu Punkt 4.i begleiten!
Scheune im Hof
Während der Gemeinschaftszeit in Seiffen gab es schon ab und zu kleine Meinungsunterschiede, doch sie waren nie ernsthafter Natur.
Zum Beispiel erinnere ich mich, dass ich zum Gemeinschaftsleiter von Seiffen,
G. Flath sagte, das dieser und jener Prediger mir kaum noch etwas zu sagen hat. Diese Predigten sind völlig leer und ohne die Kraft des Heiligen Geistes. Er sagte mir, dass es von meiner Tagesform abhängt und doch an mir liegt.
Und ein zweites Beispiel; Ich sagte zum Posaunenchorleiter, der auch Gemeinschaftsleiter war, dass neu angefangene Bläser, die noch unsicher sind, nicht zu den Adventssonntagen in der Kirche auftreten sollten. Stellenweise schämte ich mich für unsere musikalische Stimmung. Doch dieser sagte, das er nur positive Reaktionen gehört hat.
Mir fiel noch weiteres auf:
Wenn ich alle Veranstaltungen, Gemeinschaftstunden und Erlebnisse betrachte, konnte ich keine lebendige Gemeinde erkennen, höchstens stückweise erleben.
Bei anderen Gemeinden, wo ich mit hinkam, war es ähnlich. Viele Prediger predigten ohne das gewisse „Feuer“, die Predigt bewirkte bei mir kaum noch etwas. Verschiedene Themen wurden auch gemieden, wie z.B.: Im Heiligen Geist leben, Priester der Familie sein, Heiligung, im Sieg leben, Gott in erster Linie Gehorsam sein, Großtaufe, Bekehrung, Hand auflegen u.a.
Diese Themen hörte ich eher zu Rüstzeiten und von unserem Prediger Hermann Patzschke aus Pobershau, der oft in Oberseiffenbach Stunden hielt. Für diese Themen hatte ich eine besondere Antenne.
Die Landeskirchliche Gemeinschaft hatte die Themen: „Wir sind das Gewissen der Kirche“ und „Nicht unter der Kirche, sondern mit der Kirche“. Damit sollten wir unsere Aufgaben sehen.
Während der Bauzeit unseres Gemeinschaftshauses bestimmten immer mehr Unstimmigkeiten, besonders mit dem Gemeinschaftsleiter von Seiffen, das Geschehen.
Ein Beispiel dazu: Da ich nach meiner regulären Arbeitszeit als Ratiomittelbauer die meiste Zeit auf der Baustelle war, habe ich meine Familie mit unseren drei Kindern doch zu sehr vernachlässigt. Eines Tages hatte meine Frau die Koffer gepackt und wollte mit den Kindern in ihr Elternhaus ziehen. Da „weckte“ ich auf und übergab die bauliche Verantwortung an einen anderen Oberseiffenbacher ab und half natürlich weiterhin mit. In einem Gespräch mit G. Flath auf der Baustelle, sagte dieser zu Walter Werner: „Walter, wir haben schon so vieles gebaut und es gab nie familiäre Probleme.“
Da stand ich wieder. Nicht verstanden zu werden und nicht auf mich eingehen können. Dadurch kam ich aber immer mehr mit meinem Herrn zusammen und er stärkte mich.
Mit diesen und anderen Erkenntnissen und Meinungen durch G. Flath entstand in mir eine Weiche. D.h., während der Bauphase unseres Gemeinschaftshauses wurde ich in meiner Erkenntnis immer mehr gefestigt. Und doch war ich hin- und hergerissen und wusste nicht so recht, was ich denken sollte. Die Weiche ging sozusagen hin und her und ich kam geistlich nicht von der Stelle.
Gemeinschaftshaus Oberseiffenbach
Bis unser Pfarrer Eger einen Teil seiner Bibliothek auflöste, weil er in den Ruhestand ging, und die Pfarre von Seiffen verlassen musste. Da wir wunderbare geisterfüllte Bibelstunden in Oberseiffenbach hatten, wo ich mich auch mit einbringen konnte, wusste unser Pfarrer, was mich bewegte. Er brachte etliche kleine Bücher von unserer Gemeinschaftsbewegung Gnadau´s mit. Sie waren geschrieben von, Walter Michaelis, J.G. Pfleiderer und vom Gnadauer Verlag. Mit Themen von der „Gnadauer Pfingstkonferenz 1888“, „Stimmen der Väter – Aus den Anfängen der Gnadauer Gemeinschaftsbewegung“, „Taufe und persönliche Glaubensentscheidung“, „Das biblische Wort von der Bekehrung“ und „Flugfeuer fremder Geister“.
Nach dem Studium dieser Heftchen wusste ich, das meine Eindrücke, Erkenntnisse und Empfindungen richtig sind.
Ich bin auf den richtigen Weg und die Gemeinschaft sollte es auch wieder werden.
Das war jetzt mein größtes Anliegen.
Unsere Gemeinschaftsbewegung sollte sich wieder unserer Gemeinschaftsväter erinnern und sich mit des Herrn Hilfe korrigieren und neu ausfüllen lassen.
Ich sprach mit verantwortliche Persönlichkeiten unserer Landeskirchlichen Gemeinschaft und hatte verschiedene Briefwechsel bis hin zum Präses des Gnadauer Gemeinschaftwerkes.
Niemand verstand mich oder wollte mich nicht verstehen. Es ging doch nicht um mich, sondern um die Lebendigkeit unserer Gemeinschaftsbewegung wie in ihren Anfängen. Dorthin sollten wir doch wieder kommen!
Ich war weiterhin mit meiner Erkenntis und Vorstellung von unseren Gemeinschaftsvätern völlig allein auf weiter Flur.
Ich wurde immer mehr isoliert und zurecht gewiesen.
Nach etwa fünf Jahren aufreibender Hingabe
trat ich 1992 mit meiner ganzen Familie aus der Kirche aus.
Der Herr hatte mir das so groß gemacht - meine Aufgabe war erfüllt.
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